So ganz eindeutig ist nicht überliefert, ob Lucien Favre gern Karten spielt. Skat zum Beispiel. Der etwas sehr populistische Vorwurf derer, die behaupten, Thomas Tuchel sei auch deshalb nicht so gut gelitten bei der Vereinsführung, ist ja, dass er nicht zu Skatrunden mit Hans-Joachim Watzke tauge wie es sein Vorgänger Jürgen Klopp tat. Bei den atmosphärischen Störungen geht es aber natürlich um anderes.
Und trotzdem gibt es Menschen, die das Bild nun wieder bemühen, weil sie sich fragen, ob Favre nicht eigentlich der nächste Tuchel ist. Denn so richtig gut kann man sich den trockenen Schweizer im Emotions-Dortmund auch nicht vorstellen. Das liegt nicht nur an der Sache mit dem Skat, sondern auch daran, dass er als ähnlich schrullig gilt wie sein deutscher Kollege Tuchel, der wohl zum Saisonende gehen muss.
Favre ist Taktiker, Perfektionist - wie Tuchel
Favre ist ein leidenschaftlicher Taktiker. Wie Tuchel. Favre ist ein Perfektionist. Wie Tuchel. Favre kann junge Spieler entwickeln und eine Gemeinschaft zu mehr machen als die Summe ihrer Einzelteile. Wie Tuchel. Aber dort, wo er bislang arbeitete, sagt man ihm nach, nicht gerade pflegeleicht zu sein, anstrengend gar. Wie Tuchel. Möglicherweise traut man sich in Dortmund zu, den Mann auf eine gemeinsame Linie einzuschwören. Erneut.